22·26 Kirchstrasse
Lustenau I Österreich
Die Ziele
Die Neubebauung soll zur Verdichtung des bestehenden Ortszentrums beitragen – jedoch nicht als abgeschottete Wohnsiedlung, sondern als öffentliches Quartier mit Ladengeschäften und Park. Und: Das Projekt Kirchstrasse wird in 22·26 Bauweise realisiert, um ein weiteres Statement in kluger Klima-Architektur zu setzen.
Die Neubebauung zeigt einmal mehr, dass eine sehr dichte Nutzung des Grundstücks und genügend Freiraum kein Widerspruch sein müssen.
Die Umsetzung
Auf einer Grundstücksfläche von rund 4000 m2 sind vier Gebäude geplant. In den drei- bis fünfgeschossigen Häusern entstehen Gewerbeflächen im Erdgeschoss und insgesamt rund 100 Wohneinheiten – überwiegend 2- und 3- sowie 4-Zimmer-Wohnungen. Eine Tiefgarage bietet öffentliche und private Stellplätze – auch dies unterstreicht die Anbindung an das Ortszentrum.
Dichte und Freiraum, Öffentlichkeit und Privatheit
Die konzipierte hohe Dichte der Anlage schafft einen Freiraum zwischen den Gebäuden, der für die Öffentlichkeit als Park und Flaniermeile zugänglich sein und somit den Ortskern weiter aufwerten soll. Zugleich ist für private Außenräume der Bewohner gesorgt – alle Wohnungen verfügen über einen großzügigen Balkon.
Die Merkmale
Wurden bisher vorwiegend große Bürogebäude in 22·26 Bauweise umgesetzt, so stellt das Projekt Kirchstrasse das erste größere 22·26 Wohnprojekt dar – ein neues Statement in Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Wohnungsbau. Ohne konventionelle Klimatechnik bieten die Häuser ganzjährig Wohlfühltemperaturen zwischen 22 und 26 Grad Celsius, bei stets guter Luftqualität. Dies gelingt durch Massivbauweise, hohe Speicherfähigkeit, ein austariertes Zusammenspiel von Fassaden- und Fensterfläche sowie softwaregesteuerte – aber auch manuell bedienbare – Belüftungsöffnungen. Eingerechnet ist dabei die Abwärme von Nutzern, Beleuchtung und Geräten.
Pionierprojekt für 22·26 Wohngebäude
Im Unterschied zu 22·26 Bürogebäuden fällt in Wohnbauten ein höherer Warmwasserbedarf an. Um diesen effizient zu decken, soll das warme Wasser über Boiler mit Luft-Wärme-Pumpen erzeugt werden, und dafür kommt Solarstrom zum Einsatz. Dieser Ansatz könnte für künftige Wohngebäude in 22·26 Bauweise leitend sein.
Bildnachweis Renderings © Baumschlager Eberle Architekten